[SlawKaus] Vortrag: Die kulturelle Vielfalt der Huzulei in den Ostkarpaten / Donnerstag, 24.10. 19 Uhr

Thomas Schmidt Thomas.Schmidt.3 at uni-jena.de
Di Okt 22 11:45:59 CEST 2019


Herzliche Einladung zum Vortrag
"Die kulturelle Vielfalt der Huzulei in den Ostkarpaten in der 
Korrespondenz von Stanislaw Vincenz und seiner Familie"
Referentin: Joanna de Vincenz

Do., 24.10. 2019
19.00 Uhr
Kleiner Sitzungssaal, Rosensäle, Fürstengraben 27, Jena
- Eintritt frei -

Eine Veranstaltung des Institus für Slawistik & Kaukasusstudien in 
Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Thüringen

Das imposante epistolographische Werk der Familie Vincenz umfasst 
schätzungsweise 5 000 Briefe sowie ca. 5 000 Briefe von Stanislaw 
Vincenz (1888-1971) an Geistesverwandte.
Im Mai 1940 verließ Stanislaw Vincenz die Huzulei in den Ostkarpaten. 
Als polnischer Kriegsflüchtling lebte er mit seiner Familie zunächst in 
Ungarn. 1946 gelang er über Deutschland nach Frankreich, wo er sich in 
Grenoble niederließ. Im Gepäck brachte er aus seiner Heimat Fotos aus 
der Huzulei, Manuskripte und etnographische Aufzeichnungen, um sein Epos 
„Auf der hohen Karpatenalm“ (1936) fortzusetzen. Dank dem Briefverkehr 
gelang es der Familie, die über Europa verstreut war, in Verbindung zu 
bleiben und nach dem Krieg zusammen zu finden. In den Briefen spiegeln 
sich sowohl die soziale Situation der heimatlos gewordenen Familie als 
auch die Arbeitsprozesse des Schriftstellers wider. Stanisław Vincenz 
verarbeitete in seinem Epos „Auf der hohen Karpatenalm“ konsequent 
huzulische und chassidische Legenden. Mehrere Ethnien lebten in der 
Huzulei – religiös auch divers ausgerichtet – auf relativ kleinem, 
schwer zugänglichem Raum: Huzulen, Polen, Juden, Rumänen, Armenier, 
Roma, Ungarn, Deutsche u.a. Die Welt der Vorkriegszeit lebt in Stanislaw 
Vincenz‘ Erinnerung nach der Auswanderung fort. Der intellektuelle 
Austausch darüber findet in seinen Briefen statt. Die Tetralogie „Auf 
der hohen Karpatenalm“ umfasst über 2200 Seiten. Sie erschien zum Teil 
postum. Dank den brieflichen „Plaudereien“ (poln. Gawęda) des Autors und 
den Veröffentlichungen einzelner Erzählungen aus dem Epos noch vor der 
Veröffentlichung der Bücher – u.a. in der Pariser Exilzeitschrift 
„Kultura“ – war das Werk subtil bereits vor der vollständigen 
Drucklegung präsent.
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Dateiname   : Vincenz_Vortrag.pdf
Dateityp    : application/pdf
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Beschreibung: nicht verfügbar
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