[SlawKaus] Vortrag am 24.10. um 19:00 Uhr - Die kulturelle Vielfalt der Huzulei in den Ostkarpaten

Institut für Slawistik und Kaukasusstudien inst-slaw-kauk at uni-jena.de
Di Okt 22 11:00:05 CEST 2019


Herzliche Einladung (Erinnerung) zum Vortrag von Joanna de Vincenz (Heidelberg) am 24. Oktober 2019 um 19:00 Uhr.

Die kulturelle Vielfalt der Huzulei in den Ostkarpaten
in der Korrespondenz von Stanislaw Vincenz und seiner Familie.

Ort: Kleiner Sitzungssaal, Rosensäle, Fürstengraben 27, 07743 Jena

Das imposante epistolographische Werk der Familie Vincenz umfasst schätzungsweise 5 000 Briefe sowie ca. 5 000 Briefe von Stanislaw Vincenz (1888-1971) an Geistesverwandte.

Im Mai 1940 verließ Stanislaw Vincenz die Huzulei in den Ostkarpaten. Als polnischer Kriegsflüchtling lebte er mit seiner Familie zunächst in Ungarn. 1946 gelang er über Deutschland nach Frankreich, wo er sich in Grenoble niederließ. Im Gepäck brachte er aus seiner Heimat Fotos aus der Huzulei, Manuskripte und etnographische Aufzeichnungen, um sein Epos "Auf der hohen Karpatenalm" (1936) fortzusetzen. Dank dem Briefverkehr gelang es der Familie, die über Europa verstreut war, in Verbindung zu bleiben und nach dem Krieg zusammen zu finden. In den Briefen spiegeln sich sowohl die soziale Situation der heimatlos gewordenen Familie als auch die Arbeitsprozesse des Schriftstellers wider. Stanisław Vincenz verarbeitete in seinem Epos "Auf der hohen Karpatenalm" konsequent huzulische und chassidische Legenden. Mehrere Ethnien lebten in der Huzulei - religiös auch divers ausgerichtet - auf relativ kleinem, schwer zugänglichem Raum: Huzulen, Polen, Juden, Rumänen, Armenier, Roma, Ungarn, Deutsche u.a. Die Welt der Vorkriegszeit lebt in Stanislaw Vincenz' Erinnerung nach der Auswanderung fort. Der intellektuelle Austausch darüber findet in seinen Briefen statt. Die Tetralogie "Auf der hohen Karpatenalm" umfasst über 2200 Seiten. Sie erschien zum Teil postum. Dank den brieflichen "Plaudereien" (poln. Gawęda) des Autors und den Veröffentlichungen einzelner Erzählungen aus dem Epos noch vor der Veröffentlichung der Bücher - u.a. in der Pariser Exilzeitschrift "Kultura" - war das Werk subtil bereits vor der vollständigen Drucklegung präsent.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz
/Ekkehard Lux


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