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<p>Liebe Liste,<br>
<br>
vielleicht hat der eine oder die andere von Ihnen es bereits
mitbekommen: In Polen könnte uns ein sprachpolitischer Umbruch
bevorstehen. Für Interessierte ein kurzer Überblick:<br>
<br>
<b>Wird Polen bald um eine Sprache reicher sein? Gŏdōmy po ślōnsku</b><br>
<br>
Heute, am 26.04.2024 hat der polnische Sejm eine Gesetzesnovelle
zur Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache gebilligt.
Damit würde das Schlesische als zweite Sprache nach dem
Kaschubischen diesen Status erhalten. Tritt das Gesetz in Kraft,
könnte Schlesisch als freiwilliges Schulfach in die Lehrpläne
aufgenommen, könnten zweisprachige Straßenschilder in Ortschaften
mit entsprechendem Bevölkerungsanteil angebracht werden, bestünde
die Möglichkeit zur finanziellen Förderung des Spracherhalts. Die
Gesetzesänderung muss noch den Senat und das Präsidialamt
passieren. Doch jetzt schon schreibt das Schlesische Geschichte.
Jahrelang bemühten sich oberschlesische Aktivisten und
Sprachenthusiasten um die Aufwertung des als germanisierten
Dialekts verunglimpften Schlesischen. So weit wie jetzt war man
noch niemals gekommen. Doch neben der kontinuierlichen Arbeit von
Sprachaktivisten bedarf es politischer Mehrheiten für eine solche
sprachpolitische Agenda. Diese parlamentarische Mehrheit ist mit
dem politischen Wechsel nach den letzten Parlamentswahlen im
Oktober 2023 nun zustandegekommen.<br>
<br>
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende<br>
Irenäus Kulik<br>
</p>
<div class="moz-signature">-- <br>
<table>
<tbody>
<tr>
<td><font size="2">Irenäus Kulik M.A.<br>
Promovend<br>
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br>
Institut für Slawistik und Kaukasusstudien<br>
Ernst-Abbe-Platz 8<br>
07743 Jena</font><br>
</td>
<td> </td>
<td><font size="2">Irenäus Kulik M.A.<br>
Ph.D. candidate<br>
Friedrich Schiller University Jena<br>
Institute for Slavic Studies and Caucasology<br>
Ernst-Abbe-Platz 8<br>
07743 Jena<br>
Germany</font></td>
</tr>
</tbody>
</table>
</div>
</body>
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