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<p> Sehr geehrte Studierende, KollegInnen und Interessierte, <br>
</p>
<p>am kommenden Donnerstag, 27. 6., 16:15, R 221 MMZ,
Ernst-Abbe-Platz 8 spricht:
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<p>Jan Patrick Zeller (Universität Hamburg) - <br>
<i>Gestrecktes Belarussisch, verwässertes Polnisch?</i> Die
„Trasjanka“ in Belarus, das Schlesische in Polen<br>
<br>
„Trasjanka“ bezeichnet eine Mischung aus Heu und Stroh, mit
anderen Worten: Schlechtes, gestrecktes Viehfutter. Dieser Begriff
wurden auf Formen der Rede übertragen, die als gemischt (und daher
in vielen Augen als minderwertig) betrachtet werden: Als Trasjanka
gilt Rede in Belarus, die sowohl Elemente des Russischen als auch
des Belarussischen enthält. Auch im Begriff „Wasserpolnisch“ für
das Schlesische in Polen schwingt, obwohl ursprünglich neutral als
am Wasser der Oder gesprochenes Polnisch verstanden, die
Konnotation eines verwässerten Polnischen mit, und zwar in diesem
Fall eines historisch vom Deutschen verwässerten Polnischen. Heute
befindet sich das Schlesische, das eine der wenigen noch stark
gebrauchten Varietäten des polnischen Dialektkontinuums ist, unter
dem Einfluss des Standardpolnischen.<br>
Diese Formen der gemischten Rede sind in ihren Gebieten weit
verbreitet und Gegenstand zahlreicher, in der Regel nicht nur
linguistisch geprägter Diskussionen. Aus Sicht der modernen
Dialektologie sind solche Formen zwischen autochthonen Mundarten
und Standardsprache im Zuge der allgemein-europäischen Entwicklung
der Aufgabe der Dialekte und / oder ihrer Konvergenz mit den
Standardsprachen, nichts Ungewöhnliches. Die Trasjanka und das
Schlesische wurde jedoch lange Zeit nicht mit dem Instrumentarium
der modernen, variationslinguistischen Dialektologie untersucht.
In dem Vortrag werden die soziolinguistischen und
kontaktlinguistischen Aspekte dieser Formen gemischter Rede anhand
von Korpusanalysen betrachtet.</p>
<p><br>
</p>
Es ergeht herzliche Einladung!<br>
<p>Ruprecht von Waldenfels</p>
<p>Prof. Dr. Ruprecht von Waldenfels<br>
Institut für Slawistik und Kaukasusstudien<br>
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br>
Ernst-Abbe-Platz 8<br>
D-07743 Jena<br>
<br>
Tel. +49 3641-9 44720<br>
Fax +49 3641-9 44702<br>
</p>
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